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1.
Ich bin und weiß nicht wer. Ich komm' und weiß nicht woher. Ich geh', ich weiß nicht wohin. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin! Wenn ich wüsste, wer ich bin. Wenn ich ging und wüsste wohin. Wenn ich käm und wüsste woher. Ob ich dann wohl traurig wär? Text: Angelus Silesius
2.
an einem maientag ging ich von bord spät. nicht zu spät. später als gedacht. früher als gewollt. früher wäre es schon einmal spät gewesen. nicht zu spät. nicht zu früh. eine vollkommene vollendung. doch entscheidend war, dass entschieden wurde, anders entschieden wurde. doch wer entschied, oder auch nicht, ob überhaupt entschieden wurde ob früher oder später, zu spät oder zu früh ist wer, was, wie wollte oder nicht, ob vollkommen, vollendet, beides im duett oder auch nicht, was tut's zur sache ich jedenfalls ging. an einem maientag. von bord. vorm stein blüht gelber hahnenfuß. Text: Petra Feigl
3.
Übergang ? 03:45
irgendwie ist Alles nur ein Übergang? ein Kommen aus verborgner Zeit? ein Wandern und ein Stillestehn ein Atmen und ein Weitergehn? Alles ist ein Übergang? Irgendwie ist Alles nur ein Übergang. Ein Kommen aus verborgner Zeit. Ein Wandern und ein Stillestehn, ein Atmen und ein Weitergehn. Alles ist ein Übergang! aus der Stille atmet Sinn mir zu unbenannt und doch nicht namenlos schweigend doch nicht stumm unbewusst und doch nicht ohne Ziel In dieser Stille atme ich Text: Marieluise Müller
4.
IN DEN FUSSSPUREN DER ZEIT immer an den Fersen der Zeit... meine Füße passen nie in deine Spuren, Zeit! immer zu groß dein Abdruck für mein Leben - Stundenschritte immer zu weit. Zeit, ich lebe am Rand deiner Spur, lass mir das Säumen und behalte die Eile für dich! Text: Marieluise Müller
5.
Zeit 06:58
ZEIT eigentlich gibt es die Zeit nicht und dich nicht und mich aber wir haben uns die Zeit erfunden damit es dich gibt und mich und das was uns liebt eigentlich gibt es die Zeit nicht und Ende aber wir haben Zeit und Ende erfunden und haben jetzt Angst die Zeit könnte enden… Text: Marieluise Müller
6.
von xyleborini und xyloterini oder haben sie heute etwa noch was andres vor? denn … hier kommt ein bericht: über die vorliebe von ambrosiakäfern im frühsommer in bierkrügen zu tauchen. ein report über alkoholoptimierte landwirtschaftsstrategien. eine erzählung, nein, kein epos, nur ein kurze rede von deckflüglererfolgsevolution - trotz monokultur. von radialen eingangsröhren von jahresringverlaufenden brutstollen von gangbohrenden weibchen von bohrmehl auswerfenden männchen von prächtigen gärten von üppigem pilzrasen lebenden larven von, ganz unter uns gesprochen, käferseitigen bierglas-baumverwechslungen … nein, über eine mögliche tierische dauerberauschung kann an dieser stelle leider keine abschließende auskunft gegeben werden. Text: Petra Feigl
7.
Nichts Tun 06:34
8.
an frühlingstagen ist der morgen ein orangematter ball. tage, die duften, wie rosaweißer blütenregen. das schwarze rad ist mit stechendgelbem staub bedeckt. ich hatte vergessen milch zu kaufen. in der küche paaren sich zwei drosophilae, im flug. aus 400 weißlich-gelben eiern schlüpfen nach 22 stunden 400 extrem hungrige, maden. 3 larvenstadien und 9 tage später paaren sich viele drosophilae. im flug. später. ein nachmittäglich, im gesprächsfluss aufgetauchtes, gehauchtes "i love you". ein später danach. unterwegs. die hinterlassenschaften: sohlenornamente in stechendgelbem staub. tage, an denen "riechen", angeblich eine einzige banalität ist. und zu behaupten das gegenteil vergeblich. in der stadt gehn die schönen mädchen mit ihren großen, dicken männern pummeln. im geöffneten fenster. im 2. stock. 2 silberköpfe. sonnwärts die gesichter. 4 unterarme. auf braungemustertem kissen. in den späteren tagen hausen die herzen in den ellbogen. Drosophila busckii Drosophila funebris Drosophila hydei Drosophila immigrans Drosophila limbata Drosophila melanogaster Drosophila replata Drosophila simulans Drosophila subobscura an frühlingstagen ist die nacht ist ein leuchtend orangefarbener ball. an der zimmerdecke. ein, nicht im gesprächsfluss aufgetauchtes, gemurmeltes " i love you" an meinem ohr. eine im kühlschrank auf den morgen wartetende milchflasche. in der küche schlafen die drosophilae. Text: Petra Feigl
9.
ein Mädchen ist tot die Mörder gefasst über uns: der Himmel und Einstein ein Kind ist ertrunken und die Welt steht nicht still Fremde werden gejagt und die Band singt: what a wonderful life gewählt wird gegen Mensch und Menschlichkeit und über uns: der Himmel und Einstein what a wonderful life wir singen mit für Leben in Freiheit den Himmel über uns und für Einstein Text: Marieluise Müller

about

MAYSTER & RIESSIG
Bass und Poesie

Lutz J. Mays bass | bass Wolfgang Riess

'ZEIT'

In ihrem ersten gemeinsamen Bühnenprogramm 'ZEIT' verbinden die Musiker Lutz J. Mays und Wolfgang Riess moderne Lyrik, zeitgenössische Photographie und Malerei mit eigenen musikalischen Kompositionen. Beide Künstler verbindet das Bestreben, Literatur, darstellende Kunst und Musik als eine Einheit auf der Bühne zu präsentieren.

Für das Programm 'ZEIT' wählten sie Texte der Lyrikerinnen Marieluise Müller und Petra Feigl. Beide Dichterinnen drücken in besonderem Maße die Gefühle, und Gedanken aus, die der Musiker Lutz J. Mays in seinen vielschichtigen Kompositionen verarbeitet.

Visuell wird das Bühnenprogramm durch Videoinstallationen von Wolfgang Riess ergänzt. Hierfür verwendet er Bilder der Künstler Gudrun Schüler, Beatrice Vohler, Lothar Böhm und der Photographen Angelika Emmerling und Udo Beck.

Das Programm 'ZEIT' stellt ein 90 minütiges intellektuelles, visuelles und klangliches Erlebniss dar, das den Besucher auf melancholische Reisen zum vermeintlichen Kern des Seins mitnimmt.

Gesprochene und gespielte Poesie – bewegte und zerlegte Visionen ...


Viten:
Lutz J. Mays
nutzt unkonventionelle Spielarten auf akustischen und elektrischen Bass-instrumenten, um seine inneren Bilder eines tiefsinnigen, melancholischen Lebensgefühls mittels seiner Kompositionen in die Welt zu bringen.
Daneben unterstützt er mit seiner bassistischen Vielfalt andere Musiker ... www.lutzmays.de

Wolfgang Riess
verehrt "Hänschen" Rosenthal, bewundert Ingrid Steeger, hat ein Herz für moderne Lyrik und liebt das Electro-Bass-Spiel. Am liebsten sitzt er auf einer Bühne und entführt sein Publikum in unbekannte poetische Welten – dafür ist ihm jedes Mittel recht. (nano-collectiv.com/wolfgang-riess)

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released December 28, 2020

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